Da draußen scheint, sprießt und trällert es, dass es die reine Freude sein sollte – und trotzdem fühlen sich viele von uns gerade jetzt schlapp und müde. Die ersten warmen Tage im Jahr führen bei vielen Menschen zu Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kreislaufproblemen. Die berüchtigte Frühjahrsmüdigkeit ist den meisten ein Begriff: Wenn die Temperaturen steigen, fühlt sich jeder Zweite in Deutschland gereizt und abgeschlagen, müde und antriebslos.
Eingewöhnung:
Ursachen:
Die Ursache der Frühjahrsmüdigkeit ist noch nicht ganz geklärt. Fest steht aber, dass die beiden körpereigenen Hormone Serotonin und Melatonin an den Beschwerden wie Schwindel, Kreislaufprobleme oder Müdigkeit beteiligt sind.
Die Hormone Serotonin und Melatonin:
Serotonin ist für die Aktivierung des Körpers und für gute Stimmung zuständig. Das Hormon wird unter Lichteinfluss produziert. Die Lichtreize gelangen in den Hypothalamus, eine Hormondrüse im Gehirn, die die Serotoninproduktion steuert. Je mehr und je länger unser Körper natürlichem Licht ausgesetzt ist, desto mehr Serotonin kann er herstellen. Die vermehrte Sonneneinstrahlung im Frühling kurbelt also unsere Serotoninproduktion an. Mit der Steigerung von Serotonin wird gleichzeitig die Produktion von Melatonin gedrosselt. Das so genannte Schlafhormon sorgt dafür, dass wir in der Nacht erholsam schlafen können.
Die Bildung beider Hormone im Körper wird also maßgeblich über die Lichtmenge geregelt: Im Winter, wenn es draußen früh dunkel wird, heißt demnach die Botschaft an den Körper eher „Winterschlaf“, während das Frühjahrslicht „Aufwachen“ signalisiert. Das allerdings dauert ein wenig, und am Anfang der helleren Tage bleibt der Melatoninspiegel im Blut noch hoch – und macht uns müde.
Ein weiterer vermutlicher Grund:
Vor allem wenn die Temperaturen steigen, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck sinkt, und auch das führt dazu, dass wir uns schlapp fühlen. Ebenfalls eine Rolle spielen wohl auch psychische Gründe, denn unser Geist und unsere innere Einstellung brauchen ein bisschen Zeit, um sich aus dem gemütlichen Wintermodus zu verabschieden. Irgendwie liegt man noch in die Wolldecke gemummelt auf dem Sofa, während man eigentlich schon etwas im Garten tun sollte… naja, nächste Woche reicht auch. Unter dem Strich kann man gegen die Wetterlage zwar wenig ausrichten, aber die typischen Beschwerden bei Frühjahrsmüdigkeit und auch der innere Schweinehund lassen sich mit ein wenig Sonne, Luft, Bewegung und der richtigen Ernährung in erträgliche Schranken weisen. Hier ein paar Tipps:
Entrümpeln
Farben und Düfte
Mit Farben lässt sich nachweislich unsere Stimmung beeinflussen. Das haben mehrere psychologische Studien belegt. Energie geben uns vor allem Gelb- und Rottöne. Sie müssen jetzt nicht gleich die Wände Ihrer Wohnung streichen – obwohl das natürlich auch eine Möglichkeit ist. Für einen Gute-Laune-Kick zwischendurch reicht aber auch schon ein bunter Tulpenstrauß, ein farbenfroher Desktop-Hintergrund auf dem PC oder ein Kleid in Sonnenfarben. Auch Düfte beeinflussen unser Unterbewusstsein und damit unsere Laune: Zitrone, Rosmarin und Basilikum beleben, Rose, Lavendel und Vanille helfen dabei zu entspannen. Verreiben Sie ein paar Tropfen ätherisches Öl zwischen den Händen, legen Sie diese vors Gesicht und atmen Sie tief ein. Oder geben Sie ein paar Tropfen ins Badewasser oder die Bodylotion.
Auszeiten
Dem Alltag kurz zu entfliehen, gibt uns neue Kraft. Der Frühling ist perfekt für einen Städtetrip übers Wochenende: Die Temperaturen sind angenehm fürs Sightseeing, die Metropolen noch nicht überlaufen, Flüge und Hotels oft günstig. Oder gönnen Sie sich kleine Auszeiten über den Tag: Das gute alte Mittagsschläfchen ist besonders effektiv gegen Müdigkeit. Aber nicht länger als 30 Minuten, sonst fallen Sie in Tiefschlaf und der Effekt kehrt sich ins Gegenteil.
Essen
Die Natur hält jetzt saisonale, vitaminreiche Köstlichkeiten bereit, die unserer Gesundheit richtig gut tun: Spargel, Rhabarber, Bärlauch und andere frische Kräuter. Gegen die Frühjahrsmüdigkeit empfiehlt sich ein Tag in der Woche nur mit frischen, natürlichen Lebensmitteln: Spinat, Weißkohl, Radieschen, Feldsalat, Chicorée, Äpfel, Kartoffeln und Joghurt.
Luft und Bewegung
Unter Einfluss von Sonnenlicht und Sauerstoff produziert der Körper den Glücks-Botenstoff Serotonin und hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Das wirkt wie ein natürlicher Wecker. Und Sauerstoff gibt den Körperzellen Energie. Also morgens so schnell wie möglich: Vorhänge beiseite ziehen, Fenster öffnen, tief einatmen. Nutzen Sie zudem jede Gelegenheit, z.B. den Weg zum Bäcker oder zur Arbeit und die Mittagspause, für einen kleinen Spaziergang oder einen Ausflug mit dem Fahrrad. Bewegung im Freien versorgt das Gehirn mit Sauerstoff und erhöht die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Außerdem wird das Herz-Kreislauf-System auf Trab gebracht.